Die Güterumgehungsbahn (nördlicher Teil)
Nutzung der Güterumgehungsbahn für den Schienenpersonennahverkehr
Die nördliche Güterumgehungsbahn (GUB) verläuft von Eidelstedt im Norden Hamburgs über Lokstedt, Barmbek, Wandsbek und Horn nach Rothenburgsort. Sie schließt dort an die südliche Güterumgehungsbahn von Billwerder über die Elbinsel Wilhelmsburg nach Maschen und Buchholz an. Derzeit verkehren im Abschnitt Eidelstedt – Horn insgesamt circa 50 Züge und im Abschnitt Horn – Rothenburgsort circa 80 Güterzüge pro Tag (Stand September 2019). Somit trägt die GUB wesentlich dazu bei, den Hamburger Hauptbahnhof und die Verbindungsbahn von Güterverkehren zu entlasten.
Im Rahmen der Verständigung zur Verlegung des Bahnhofs Altona an den Diebsteich wurde vereinbart, zu prüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Nutzung der nördlichen Güterumgehungsbahn für einen hochwertigen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sinnvoll und möglich ist. Die Idee: Sowohl Regional- als auch S-Bahnen könnten die Knotenpunkte im Vorfeld des neuen Regional- und Fernbahnhofs Altona sowie des Hauptbahnhofs auf der Strecke der nördlichen GUB umfahren. So könnte eine neue Tangentialverbindung entstehen, die die Passagiere direkt nach Wandsbek, Barmbek und in die City Nord bringt. Ein echtes Kapazitäts- und Erreichbarkeits-Plus für ganz Hamburg.
Des Weiteren sollen geprüft werden:
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ein Vorläuferbetrieb zwischen Elmshorn und Barmbek im Stundentakt
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ein Regionalbahnkonzept auf gesamter Länge der GUB, etwa von Kiel nach Uelzen im 30-Minuten-Takt
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ein 20-Minuten-RB-Takt in einer Linie Harburg – Rothenburgsort – Horn – Wandsbek – Barmbek – CityNord – Lokstedt – Eidelstedt – Altona-Nord/Ottensen – Blankenese und damit lange geforderte schienengebundene Tangentialverbindungen im Stadtgebiet
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ein durchgehender, mindestens S-Bahn-ähnlicher, Betrieb mit Einbindung in das bestehende Netz, u.a. an den Verknüpfungspunkten Eidelstedt/Diebsteich, Sengelmannstraße/Barmbek (Durchbindung zu S1 / S11), Wandsbeker Chaussee (Verbindung zur U1), „Ostkreuz“ (Verknüpfung mit S4 Ost) und Elbbrücken/Veddel (Verknüpfung mit S3) oder Harburg. Eine Verbindungskurve zwischen S Diebsteich/Altona Nord und der GUB zur Ermöglichung eines Ringverkehrs wird empfohlen und ist zu prüfen.
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Eine Machbarkeitsstudie soll für die Infrastruktur neben reiner Vollbahn- und S-Bahn auch Mischlösungen in Form 2-System-Technik enthalten.
Mit der Beauftragung der Machbarkeitsstudie wird ein erster wesentlicher Schritt zur perspektivischen Nutzung der nördlichen Güterumgehungsbahn für den Regionalverkehr auf den Weg gebracht.